Donnerstag, 20. September 2012

100-jährigem Josef Holub einen Traum erfüllt

Manchmal werden Wünsche wahr, noch ehe man sie ausgesprochen hat. So ist es dem ältesten Bewohner des Ev. Altenhilfezentrums Birstein, Herrn Josef Holub, ergangen, als er aus seinem inzwischen fast 100 Jahre langen Leben erzählte. In seiner Jugend entdeckte er die Liebe zum Fliegen. In der alten Heimat, dem Sudetenland, gab es ein für die Segelfliegerei ideales Gelände, die hohe Tatra. An ihren Hängen herrschten gute Winde, die Herrn Holub`s Segelflugzeug aufwärts und abwärts trugen - herrliche Erinnerungen aus der Vergangenheit. Während des 2. Weltkrieges war er Militärflieger. So entstand im Altenhilfezentrum Birstein die Idee, Herrn Holub noch einmal einen großen Wunsch zu erfüllen, einen Flugplatz zu besuchen, Flugbenzin zu schnuppern und sich den Wind um die Nase blasen zu lassen. Am 31.08. war Herr Holub in Begleitung von Betreuerin Claudia Schlesier vom Sozialen Dienst des Ev. Altenhilfezentrums, Ehrengast beim „Tag der offenen Tür“ auf dem Sportflugplatz in Gelnhausen. Absperrbänder gab es für ihn nicht, der Vorsitzende des Vereines, Herr Benjamin Schaum, nahm sich die Zeit zu einer persönlichen Führung, hin zu den filigranen fliegenden Schönheiten, den Ultraleichtfliegern und Tragschraubern. Die Begeisterung für die Fliegerei übersprang zwischen diesen beiden „Fliegerkameraden“ mehr als ein halbes Jahrhundert.Nach kurzer Zeit steckten ein „junger und ein hundert Jahre alter Kopf zusammen“ und tauschten sich über Flugzeugmotoren, Ölfilter, Luftkühlung, Wasserkühlung und Navigationsgeräte aus. Besonders spannend war es, vor Ort die Bauweise der Oldtimer mit der Bauweise der modernen Fluggeräte zu vergleichen und sie zu berühren. Baumwollbespannung im Vergleich mit Kunststoffkörpern, Holzkonstruktionen im Vergleich mit einem „Gartenstuhl“, der mit Hilfe von Metallrohren und Drähten an einer Flügelkonstruktion befestigt ist. Damals wie heute gehört viel Mut dazu, mit diesen Geräten das Fliegen zu wagen. Im Anschluss an die Führung erlebten Herr Holub und Frau Schlesier das interessante Treiben auf dem Flugplatz vom Rande der Start- und Landebahn aus, bis man leider wieder nach Hause aufbrechen musste. So ging ein langgehegter Wunsch für einen Hundertjährigen in Erfüllung und Herr Holub, erzählte, zurückgekehrt ins Pflegezentrum noch tagelang von diesem für ihn wunderschönen Erlebnis. Auch in hohem Alter können noch Träume wahr werden.

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