Montag, 25. Januar 2016

Lesetag im Altenhilfezentrum

Textcopyright u. Bilder: Britta Groth, /GNZ


„Nach vorn, nach hinten, nach links und rechts“, gab Karin Volz, Leiterin des Sozialen Dienstes vom Evangelischen Altenhilfezentrum in Birstein die Richtung vor. Denn die tägliche Gymnastik für die Bewohner fand diesmal im großen Aufenthaltsraum im Untergeschoss statt und eine Schulklasse, die natürlich mitmachte,  gesellte sich dazu. Die Lockerungsübungen waren die perfekte Einstimmung für die folgende „Lese- und Spielestunde“. Die beiden Lehrer Heiko Schuck und Angela Ilk besuchten mit den Mädchen und Jungen der Klasse R 6 b der Haupt- und Realschule die Einrichtung.  „Lesen, Spielen und viele kleine Weihnachtsgeschichten haben wir mitgebracht“, begrüße Schuck die Senioren. Mittlerweile ist es eine liebgewordene Tradition, in der Adventszeit dort vorbeizuschauen. „Unseren Bewohnern  haben wir die Veranstaltung angekündigt und fast alle, bis auf die Bettlägerigen,  nehmen daran teil. Für die älteren Herrschaften ist das eine willkommene Abwechslung im Alltag und sie sind allgemein sehr interessiert an diesen Angeboten. Das Zusammenspiel zwischen jung und alt hat sich bewährt und wir freuen uns, dass sich die Schule so engagiert“, erklärte Volz. „Unsere Einrichtung ist sehr offen für Anregungen von außen, auch für ehrenamtliche Mitarbeiter.“ In großer Runde saßen Schüler und Heimbewohner im schon festlich für die Adventszeit dekorierten Gemeinschaftsraum und trugen ihre Geschichten vor. Den Anfang machte die „Weihnachtskatze“ aus der Feder von James Herriot, der liebevolle ein kleines struppiges Geschöpf mit Namen Debbie beschrieb. Nach dem besinnlichen Anfang ging es mit einem Sprichwörter-Ratespiel weiter. Ilk gab den Anfang einer Redensart preis und wer das Ende wusste, sollte einfach reinrufen. Mit zwei Punkten Vorsprung hatten die Senioren dabei die Nase vorne. Anschließend nahm Benjamin auf einem Hocker in der Mitte Platz und las die Geschichte „ Der Heilige Abend“ vor. „In der kommenden Woche steht bei uns an der Schule der Vorlesewettbewerb an. Daher ist dies eine gute Gelegenheit, vor großer Runde etwas vorzutragen“, erklärte Schuck, Fachlehrer für Deutsch und Religion in der Klasse R 6 b. „Alle sind dabei, doch leider kann nicht jeder etwas interpretieren. Das würde den zeitlichen Rahmen sprengen.“ Daher suchte Schuck relativ kurze Erzählungen wie die „Vielen bunten Weihnachtsplätzchen“, die Sabrina wiedergab.   „Beide Seiten profitieren davon", so Schuck. „Die Schüler erfahren, wie der Alltag in einem Seniorenheim aussieht und welche Einschränkungen das Alter mit sich bringen kann. Und sie bekommen einen Einblick in eine für sie nicht alltägliche Welt und sehen diese aus einer anderen Perspektive. Zudem nehmen die Bewohner am gesellschaftlichen Leben teil. Ich finde es generell wichtig, dass es keine Berührungsängste zwischen den Generationen gibt.“  Und spätestens beim anschließenden Imbiss, es gab Stollen und Saft für alle, wurden diese abgelegt.

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