Mittwoch, 16. März 2011

Hanauer Erklärung gegen den Pflegenotstand im Main-Kinzig-Kreis

Auf den stark zunehmenden Fachkräftemangel in der Pflege im Main-Kinzig-Kreis hat das Ev. Altenhilfezentrum zusammen mit anderen Altenhilfeeinrichtungen wie den Main-Kinzig-Pflegezentren und der Martin-Luther-Stiftung, Hanau, dem Deutschen Roten Kreuz und dem AWO-Kreisverband, unterstützt von der Gewerkschaft verdi bei Kundgebungen in Schlüchtern und Hanau aufmerksam gemacht. In Hanau wurde eine Erklärung verabschiedet, die Kreisbeigeordneter André Kavai an die politisch Verantwortlichen weitergeben wird.
Um die Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen auch in Zukunft sicherzustellen, wollen wir:
 das Image der Altenpflege verbessern
 über Pflegeberufe informieren und mehr Menschen dafür begeistern
 die regionalen Ausbildungskapazitäten gemeinsam mit allen
 Beteiligten weiter ausbauen
 dass arbeitsmarktpolitische Programme stärker am Bedarf an Pflegefachkräften ausgerichtet werden
 die Rahmenbedingungen in der Altenpflege verbessern.
Durch den demographischen Wandel wird die Zahl pflege-bedürftiger Menschen weiter zunehmen (bis 2050 erwartet das Statistische Bundesamt Deutschland sogar eine Verdopplung).
Bis zum Jahr 2020 werden in Hessen über 5100 zusätzliche
Pflegefachkräfte benötigt (im Main-Kinzig-Kreis etwa 450)
Der Erweiterungsbedarf an Altenpflegekräften wird bis 2020 hessenweit um 31%, im Main-Kinzig-Kreis sogar um 50% steigen.

Unsere Maßnahmen vor Ort:
 Imagekampagne für den Bereich der Altenpflege, Your Job und Your Place Kampagne des Diakonischen Werkes (zukunftssicheres Berufsfeld mit guten Aufstiegschancen)
 Abbau von Vorurteilen und Hemmschwellen gegenüber der Altenpflege (Alltag in der Altenpflege negativen Einzelfällen entgegenstellen)
 Bereitstellung von Informationsmaterialien über den Altenpflegeberuf (Broschüren, Flyer, Internet)
 Durchführung von Informationsveranstaltungen an Schulen z.B. Berufsinformationstag der Haupt- u. Realschule Birstein
 Teilnahme an Berufsmessen
 Engere Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Altenhilfeeinrichtungen, Altenpflegeschulen und Kostenträgern
 Gespräche mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Main-Kinzig-Kreis über stärkere Ausrichtung von Arbeitsfördermaßnahmen am Pflegefachkräftebedarf
 Eigene Auszubildende intensiver fördern und fordern durch bessere Praxisanleitung (wir haben 2 neue Praxisanleiterinnen ausgebildet)
 Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Veranstaltungen, Internet)
 Angebote um Mitarbeiter länger im Beruf zu halten (Umsetzung von Programmen zum Arbeitsschutz und zur Gesundheitsprävention)
 Förderung flexibler Arbeitszeitmodelle und der Teilzeitausbildung (Beachtung der Lebenssituation, Work-Life-Balance)
 Unterstützung von Aus-, Fort und Weiterbildungen (Anpassungsqualifikationen)
 Aktiver Einsatz für eine Verbesserung der Vergütung im Bereich der Altenpflege






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