Donnerstag, 13. Dezember 2007

Tag der offenen Türe u. Abschlussveranstaltung Palliative-Care 2007






Tag der offenen Türe im Ev. Altenhilfezentrum Birstein - 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Zertifikate als Fachkräfte für Palliative Care.



"Wir kommen immer wieder gerne in das Birsteiner Altenhilfezentrum und sind sehr erfreut darüber, wie schnell und gut dort Neuerungen und innovative Konzepte dank des Engagagements der Heimleitung, Herrn Ralf Eschbach und der Pflegedienstleitung Fr. Heike Schwarzer" umgesetzt werden. Wir haben hier erstmals die Situation, dass fast alle Fachkräfte eines Altenheimes sich einer Fachweiterbildung für Pallitaive Care unterzogen haben und somit bestens für zukünftige Herausforderungen im Bereich der Pflege und Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden gerüstet sind", so Karla Kämmer, bundesweit bekannt als Autorin und Beraterin im Alten- und KRankenpflegebereich und Inhaberin der Unternehmensberatung im Sozialwesen "KK-Training" in Essen als Träger der Fortbildungsmassnahme.







Aufgrund des immer weiter steigenden Anteils von Menschen mit Demenz und Menschen, die erst relativ spät , häufig mit schweren Erkrankungen in ein Pflegeheim kommen, steigen auch die Erwartungen und Herausforderungen für Mitarbeitende in Pflege und Betreuung. So wird heute von fachlich fundiertem Pflegepersonal erwartet:


• die unterschiedlichen Krankheitsbilder und Pflegesituationen zu kennen, die zum fortgeschrittenen Stadium einer inkurablen Erkrankung führen können,

• bei der Vielfalt der auftretenden Symptome/Beschwerden/Beeinträchtigungen adäquat handeln zu können,

• die Fähigkeiten der betroffenen Personen zu aktivieren und zu fördern,

• das Wohlbefinden der betroffenen Personen sicher zu stellen, sie zu begleiten,


• die Bedürfnisse der betroffenen Person wahrnehmen , zu erfragen, zu respektieren (Selbstbestimmungsrecht=Autonomie-aspekt der Menschenwürde) und in gezieltes pflegefachliches Handeln umzusetzen,

• die Kooperation mit anderen Berufsgruppen,

• zu wissen und zu akzeptieren, dass menschliches Leben begrenzt ist.



Diese Herausforderungen haben Heim- und Pflegedienstleitung in Birstein vor 2 Jahren veranlasst, dass Mitarbeitende entsprechend qualifiziert sein müssen. Die Massnahme wurde nun mit Erfolg abgeschlossen. An der Qualifizierungsmassnahme haben sich neben dem Ev. Altenhilfezentrum Birstein auch das Ev. Alten- und Pflegeheim, Haus Emmaus, Fulda, das Altenzentrum Rodenbach und die ambulante Hospizgruppe Lichtbogen in Wächtersbach beteiligt.

Ihr Zertifikat erhielten: (siehe Foto)

Ralf Eschbach (Heimleiter), Heike Schwarzer (Pflegedienstleiterin), Gitta Götz (Ex. Altenpflegerin u. Wohnbereichskoordinatorin), Beate Herber (ex. Altenpflegerin u. stellv. Wohnbereichskoordinatorin), Filippo Vulcano (ex. Altenpfleger u. stellv. Wohnbereichskoordinator), Sabine Schlling (ex. Altenpflegerin), Nadja Mai (ex. Altenpflegerin), Patrizia Schneider (ex. Altenpflegerin), Beate Herber (ex. Altenpflegerin u. stellv. Wohnbereichskoordinatorin), Frank Lewandowsky (ex. Altenpfleger), Helga Vaeth (ex. Krankenschwester, Leterin der amb. Hospizgruppe "Lichtbogen" Wächtersbach, Annette Röbig (ex. Altenpflegerin, Haus Emmaus, Fulda) und Susanne Ziemer (ex. Altenpflegerin, Altenzentrum Rodenbach.

Weiterhin auf dem Foto: Karla Kämmer (Inhaberin von KK-Training, Essen), Anne Mauelshagen (Kursleitung und Dozentin, Autorin, Fachkraft für Palliative Care) sowie Angelika v. Schaper (Kursleitung, ex. KRankenschwester u. Pflegedienstleitung eines amb. PFlegedienstes).



Auch die Kursleitungen freuten sich sehr über die erfolgreich abgelegten Prüfungen und erstellten Arbeiten und Fachvorträge. Der Kurs umfasste 160 Stunden und entspricht den neuen Anforderungen des Paragraphen 39a, nach dem fünten Sozialgesetzbuch. Lehrinhalte waren: Grundkenntnisse der Tumorschmerztherapie und Symptomkontrolle,

psychologische Aspekte der KRankheitsbewältigung,

Kommunikation,

spezielle Möglichkeiten der grund- und Behandlungspflege,

Umgang mit Sterben, Tod und Trauer,

und religiöse, kulturelle und ethsiche Aspekte in der Sterbebegleitung.



Nach dem offiziellen Teil mit Referaten und Fachvorträgen lud Heimleiter Ralf Eschbach zur Besichtigung der einzelnen Ausstellungen ein:

An einem Stand konnte die Anwendung und Möglichkeiten der Aromaöltherapie ausprobiert werden,

- praktische Anwendung von schmerzfreier LAgerung wurden an einem Krankenbett demonstriert,

- die Hospizgruppe Lichtbogen , Wächtersbach stellte ihr Angebot der Sterbebegleitung dar,

- der Abschiedsraum im Ev. Altenhilfezentrum wurde von Mitarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit dem Birsteiner Bestattungsinstitut Schmelz neu gestaltet ,

- und Küchenmeister Reiner Schweisshelm demonstrierte sehr eindrucksvoll, wie sich die Küche des Birsteiner Altenhilfezentrums auf Ernährungs- und Schluckprobleme bei Schwerstkranken und Sterbenden einstellen kann. So ist man seit einiger Zeit in der Lage, nahezu alle angebotenen Gerichte in verschiedene Konsistenzen (von flüssig bis fest) zu bringen, so dass auch Menschen mit grössten Schluck oder Kauproblemen diese zu sich nehmen können.

Heimleiter Ralf Eschbach freute sich sehr über die erreichten Abschlüsse, dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement, appellierte aber zugleich auch, auf dem Erlernten nicht stehenzubleiben, sondern sein Fachwissen stets aktuell zu halten und sich selbst weiterzubilden.

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